Durchfall beim Hund - Schnelle Hilfe, das richtige Futter und 8 Tipps
Kapitelübersicht
Definition - Was ist Durchfall?
In der Fachsprache bezeichnet man Durchfall als Diarrhö. Der Stuhl hat eine weiche bis flüssige Konsistenz und manchmal ist Blut oder Schleim im Kot zu sehen. Durchfall ist häufig von weiteren Beschwerden begleitet und hat verschiedene Ursachen. In den meisten Fällen hält Durchfall nur wenige Tage an und ist ungefährlich.
Die häufigsten Ursachen warum dein Hund Durchfall hat
Durchfall tritt bei Hunden öfter auf und hat unterschiedliche Ursachen. Meist ist die Ursache harmlos und die Behandlung einfach. Aber auch Erkrankungen verursachen Diarrhö beim Hund. Wir nennen dir die häufigsten Ursachen für Durchfall beim Hund:
Falsche Ernährung
Oft haben Hunde Durchfall, weil sie etwas Falsches fressen oder die Nahrung zu schnell aufnehmen. Das wirkt sich auf die Verdauung aus und führt zu weichem Kot. Die häufigsten Ursachen aufgrund falscher Ernährung sind:
plötzliche Futterumstellung / neues Futter
zu kaltes oder zu heißes Futter
zu große Portionen
Schlingen oder hastiges Fressen
Trinken von unreinem Wasser (z. B. aus Pfützen)
Fressen von Aas oder Müll vom Wegrand beim Spaziergang
unverträgliche Lebensmittel (z. B. Tomaten, Zwiebeln, Avocados)
verdorbene Nahrung (z. B. Reste aus dem Mülleimer, abgelaufenes Futter)
gewürztes Essen
unhygienisches Futter (z. B. rohes Fleisch mit Bakterien)
Erkrankungen
Auch Erkrankungen verursachen Durchfall beim Hund. Parasiten, Allergien oder chronische Krankheiten sind dabei die Auslöser. Wir nennen dir die häufigsten Erkrankungen, die Durchfall beim Hund auslösen:
Parasitenbefall (z. B. Giardien, Würmer, Kokzidien)
Infektion mit Bakterien oder Viren (z. B. Salmonellen, Parvovirus, Rotaviren)
Insuffizienz von Bauchspeicheldrüse, Leber oder Niere
Morbus Addison
Infektionskrankheiten (z. B. Leishmaniose, Ehrlichiose)
Hypoproteinämie (Proteinverlust-Enterophathie (PLE)) / Proteinverlust-Syndrom
- Reizdarm-Syndrom
- Störungen im Bereich der Lymphgefäße (instestinale Lymphangiektasie)
gastrointestinale Neoplasien (gut- oder bösartige Neubildungen von Körpergewebe durch Fehlregulation des Zellwachstums)
Weitere Ursachen
Neben der Aufnahme ungeeigneter Nahrung oder Erkrankungen führen auch andere Ursachen zu Durchfall beim Hund. Weitere Ursachen für Durchfall sind:
Stress / Angst / Aufregung
Vergiftungen (z. B. durch Giftköder, Dünger oder Schneckenkorn)
Fremdkörper
- Medikamente (z. B. Antibiotika oder bestimmte Schmerzmittel)
Hitze
Impfungen
- Im Winter: Fressen von Schnee
Durchfall kommt selten allein: Häufige Begleitsymptome
Durchfall beim Hund wird oft von anderen Beschwerden begleitet. Häufig kommen weitere Magen-Darm-Probleme dazu und dein Hund zeigt ein deutliches Unwohlsein. Wir zeigen dir die häufigsten Begleiterscheinungen bei Durchfall:
Begleitende Symptome bei Durchfall:
Bauchschmerzen (Hund in „Gebetshaltung“)
Blähungen
Bauchgrummeln / Bauchgeräusche
Erbrechen
Fieber (Körpertemperatur über 40 °C)
Abgeschlagenheit bis hin zu Apathie
Appetitlosigkeit
Blut / Schleim im Kot
trockene und blasse Schleimhäute im Maul (aufgrund von Dehydration)
Wichtig: Bei Durchfall besteht die Gefahr der Austrocknung!
Leidet dein Hund unter Durchfall, verliert er viel Flüssigkeit über den Stuhlgang. So kann dein Hund schnell austrocknen. Daher ist es wichtig, dass du ihm viel frisches Wasser anbietest. Eventuell musst du deinen Hund auch zum Trinken animieren.
Ob dein Hund dehydriert ist, siehst du zum Beispiel an seinen Schleimhäuten im Maul. Sind diese trocken und blass, benötigt dein Hund mehr Flüssigkeit. Ziehe eine Hautfalte im Nacken deines Hundes leicht hoch. Bildet sich die Falte nicht sofort zurück, ist das ein Anzeichen für Dehydration beim Hund. Bei dir selbst kannst du diesen Test zum Beispiel mit der Haut an deinem Handrücken durchführen.
Tierklinik oder abwarten? Wann dein Hund ärztliche Hilfe braucht
Häufig normalisiert sich der weiche Kot von Hunden nach einigen Tagen Ruhe und Schonkost wieder. Deshalb ist ein Besuch in der Tierklinik nicht immer nötig. Es gibt aber auch Situationen, in denen du dir sofort tierärztliche Hilfe holen solltest. Generell gilt: wenn du dir unsicher bist, fahre lieber in die Tierklinik.
Situationen, in denen du sofort in die Tierklinik fahren solltest:
bei Welpen
bei blutigem Durchfall
bei häufigem / wiederkehrendem Durchfall (chronische Diarrhoe)
bei starken Begleiterscheinungen (z. B. Erbrechen oder Bauchschmerzen)
wenn dein Hund lethargisch / kraftlos wirkt
wenn dein Hund über 40 °C Fieber hat (Die Normaltemperatur beim Hund liegt bei 38 bis 39 °C.)
wenn du das Gefühl hast, etwas stimmt nicht
wenn die Krankheitsanzeichen länger als zwei Tage anhalten oder sich verschlechtern
wenn du eine Vergiftung vermutest
wenn du eine Dehydration (Austrocknung) vermutest
Wenn die Nacht oder das Wochenende bevorsteht, fahre mit deinem Hund lieber in die Tierklinik. So vermeidest du den Besuch einer Notfallklinik.
Was tun, wenn dein Welpe Durchfall hat?
Durchfall ist bei Welpen keine Seltenheit, da die jungen Hunde neugierig sind und gern alles anknabbern. Dabei fressen sie auch Dinge, die sie nicht vertragen. Dazu gehören zum Beispiel giftige Pflanzen oder unverträgliche Lebensmittel. Aber auch zu fettiges oder ungewohntes Futter führt zu Durchfall bei Welpen. Welpen aus dem Ausland sind außerdem oft von Parasiten, Viren oder Bakterien befallen. Dadurch leiden die jungen Hunde häufig unter Durchfall. Wenn dein Welpe Durchfall hat, hole dir sofort tierärztliche Hilfe. Welpen haben noch nicht genug Reserven, um den Flüssigkeitsverlust beim Durchfall auszugleichen. Dadurch drohen eine schnelle Dehydration und ein damit verbundener Mangel an wichtigen Elektrolyten. Deshalb kann Durchfall für Welpen lebensgefährlich sein.
Wichtig ist, dass dein Hund schnell mit Elektrolyten versorgt wird. In der Tierklinik bekommt dein Welpe Medikamente, um die Darmflora zu stärken. Außerdem hilft eine Infusion, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. So geht es ihm schnell wieder besser.
Was tun, wenn alte Hunde unter Durchfall leiden?
Im Alter sind Hunde anfälliger für Verdauungsstörungen und Erkrankungen, die zu Durchfall führen können. Häufig sind unzureichende Verdauungsenzyme oder altersbedingte Erkrankungen die Ursache. Dazu zählen zum Beispiel entzündlichen Darmerkrankungen (IBD), Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder Nierenerkrankungen. Ältere Hunde sind außerdem anfälliger für Futtermittelunverträglichkeiten oder Allergien, die ebenfalls zu Durchfall führen können.
Wenn dein Hund unter Durchfall leidet, besuche mit ihm die Tierklinik. Dort wird die Ursache für den Durchfall gefunden und eine geeignete Therapie begonnen. Die Anpassung der Ernährung, die Verabreichung von Medikamenten oder eine Therapie der Erkrankung helfen deinem Hund. So gewinnt dein Senior wieder neue Lebensqualität und ihr könnt noch viele schöne Momente zusammen erleben.
Diagnose – So wird dein Durchfallhund untersucht
Um deinem Hund zu helfen, werden dir in der Tierklinik Fragen zum Gesundheitszustand deines Hundes gestellt. Am besten versuchst du dich an die letzten Tage zu erinnern. Hat dein Hund etwas Bestimmtes gefressen? War er besonders gestresst? Oder wurde dein Hund vielleicht geimpft?
Weitere Fragen, auf die du dich vorbereiten kannst, sind:
Seit wann hat dein Hund Durchfall und wie oft setzt dein Hund Kot ab?
Hatte dein Hund früher schon mal die gleichen Symptome?
Was fütterst du aktuell und wie viele Mahlzeiten bekommt dein Hund?
Fütterst du Leckerlis?
Hast du an der Fütterung kürzlich etwas geändert?
Hat dein Hund eventuell Abfall, Medikamente oder giftige Substanzen gefressen?
Bringe außerdem eine möglichst frische Kotprobe mit. Durch die Untersuchung von Farbe, Konsistenz und Geruch des Kots lässt sich auf verschiedene Ursachen schließen. Unverdaute Nahrungsbestandteile, Fremdkörper, Blut oder Schleim sind Anzeichen für bestimmte Krankheiten. Außerdem ist mithilfe der Kotprobe eine Untersuchung auf Würmer oder andere Krankheitserreger möglich.
Meistens ist eine Diagnose bereits durch die Untersuchungsergebnisse feststellbar. Zusätzlich beurteilt man anhand der folgenden Kriterien, ob die Ursache im Dick- oder im Dünndarm vorliegt:
Dickdarmdurchfall beim Hund
vier bis sechsmal häufiger Kotabsatz
verhältnismäßig geringes Volumen an Kot
häufig Blut oder Schleim im Kot
keine unverdauten Bestandteile im Kot
Tenesmus (das heißt anhaltender Drang zum Stuhlgang trotz geringer Stuhlmenge)
Dünndarmdurchfall beim Hund
zwei bis dreimal häufiger Kotabsatz
voluminöser Kot, große Mengen an Kot
selten Blut oder Schleim im Kot
unverdaute Bestandteile im Kot
kein Kotzwang
Auch das Abtasten der Organe und ein Bluttest sind hilfreich für die Diagnose. Fremdkörper oder entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut sind bei diesen Untersuchungen sichtbar. Eine Biopsie ist ebenfalls aufschlussreich. Dabei entnimmt man eine Probe aus der Darmschleimhaut und untersucht diese Probe unter dem Mikroskop. Die Ergebnisse können dann zum Beispiel auf eine entzündliche Darmerkrankung (IBD) hinweisen.
Von gelb bis grün - Das verraten dir Farbe und Konsistenz
Durchfall kann sehr unterschiedlich aussehen. Die Konsistenz ist weich, matschig oder flüssig. Die Farbe des Kots reicht von dunklem Schwarz über Braun bis hin zu hellem Gelb. Farbe, Konsistenz und Häufigkeit des Kots geben Aufschluss über die Ursache des Durchfalls. So ist schleimiger Durchfall häufig ein Anzeichen für eine Futtermittelunverträglichkeit oder Darmerkrankungen. Gelber Kot weist auf Probleme der Bauchspeicheldrüse oder der Leber hin. Auch Blut im Kot kann während des Durchfalls auftreten. Typische Ursachen für blutigen Kot sind Infektionen mit Giardien oder Verletzungen in der Nähe des Darmausgangs. Beim Besuch in der Tierklinik ist es hilfreich, wenn du den Durchfall deines Hundes möglichst genau beschreibst. Im besten Fall bringst du eine frische Kotprobe mit. So wird die Ursache schnell gefunden und behandelt, damit es deinem Hund schnell wieder besser geht.
Schleimiger Durchfall beim Hund
Der Darm deines Hundes produziert Schleim, um den Nahrungsbrei leichter durch den Verdauungstrakt zu transportieren. Einmaliger schleimiger Kot ist in der Regel also kein Grund zur Sorge. Wenn dein Hund allerdings mehrere Tage lang schleimigen Durchfall hat, ist das ein Anzeichen für eine Störung im Magen-Darm-Trakt. Die häufigsten Ursachen für schleimigen Durchfall sind plötzliche Veränderungen in der Fütterung, Stress und Futtermittelunverträglichkeiten. Weitere mögliche Ursachen sind Parasitenbefall, Infektionen, Medikamente oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder der Leber. Für eine eindeutige Diagnose und die geeignete Therapie solltest du dir tierärztlichen Rat einholen. Durch die Behandlung geht es deinem Hund schnell besser.
Gelber Durchfall beim Hund
Tatsächlich verfärben Lebensmittel ebenfalls den Kot deines Hundes. Spinat führt zum Beispiel zu grünem Kot. Karotten färben den Kot orange oder gelb.
Blutiger Durchfall beim Hund
Wenn du Blut im Kot deines Hundes findest, fahre sofort in die Tierklinik. Blutiger Kot ist meist ein Anzeichen einer ernsten Erkrankung, weshalb eine schnelle Diagnose und Behandlung wichtig sind. Es gibt verschiedene Arten von blutigem Durchfall beim Hund. Manchmal ist das Blut frisch und leuchtend rot, während es in anderen Fällen dunkel und teerartig ist. Den dunklen teerfarbenen Kot bezeichnet man als Meläna. Dabei wird das Blut bereits im Magen-Darm-Trakt verdaut und erhält so die dunkle Farbe.
Blutiger Durchfall beim Hund hat verschiedene Ursachen. Virale oder bakterielle Infektionen, Darmparasiten oder entzündliche Darmerkrankungen können zu Blut im Kot führen. Auch Magen- oder Darmgeschwüre und -tumore können die Ursache für blutigen Durchfall sein.
Häufig wird blutiger Durchfall von weiteren Symptomen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Dehydration begleitet.
Hole dir sofort einen tierärztlichen Rat ein, wenn du Blut im Kot deines Hundes siehst.
Hat dein Hund akuten oder chronischen Durchfall?
Bei Durchfall unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Durchfall. Wir erklären dir den Unterschied.
Akuter Durchfall bei Hunden
Fast jeder Hund leidet in seinem Leben mehrmals unter akutem Durchfall. Neben Erbrechen ist akuter Durchfall einer der häufigsten Gründe, weshalb Hunde in die Tierklinik kommen. Akute Diarrhö tritt plötzlich auf und hält ein bis maximal drei Tage an. Dabei hat der Kot meist eine breiige bis wässrige Konsistenz. Wenn dein Hund keine oder nur leichte Begleiterscheinungen hat, ist ein Besuch in der Tierklinik nicht immer notwendig. Oft reicht es aus, deinem Hund viel Ruhe zu geben und ihm leicht verdauliche Mahlzeiten anzubieten. Dadurch wird der Kot innerhalb weniger Tage wieder fester.
Bei akutem Durchfall besteht allerdings die Gefahr der Dehydration. Dein Hund verliert viel Flüssigkeit über den Kot, wodurch es zur Austrocknung kommen kann. Daher ist es wichtig, dass dein Hund viel trinkt. Wenn dein Hund dehydriert ist oder starke Begleiterscheinungen hat, suche sofort eine Tierklinik auf.
Chronischer Durchfall - Immer wiederkehrender Durchfall beim Hund
Dein Hund hat immer wieder Durchfall? Chronischer Durchfall hat verschiedene Ursachen, weshalb eine Diagnose schwierig ist. Um die Ursache von chronischem Durchfall zu ermitteln, ist eine umfangreiche Untersuchung nötig. Meistens sind chronische Krankheiten die Auslöser für wiederkehrenden Durchfall. Dazu zählen zum Beispiel Bauchspeicheldrüsenentzündungen (EPI), entzündliche Darmerkrankungen (IBD), Leber- oder Nierenerkrankungen.
Auch eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie können die Ursache für chronischen Durchfall sein. Meist treten neben Durchfall noch weitere Symptome wie zum Beispiel Juckreiz oder Erbrechen auf. Wenn du eine Futtermittelallergie oder Unverträglichkeiten bei deinem Hund vermutest, hole dir einen tierärztlichen Rat ein. Mithilfe einer Ausschlussdiät prüfst du, ob dein Hund eine Allergie oder eine Unverträglichkeit hat. Die Umstellung auf ein hypoallergenes Hundefutter ist eine gute Lösung, damit es deinem Hund schnell wieder besser geht. Weitere Infos über hypoallergenes Hundefutter findest du in unserem Blog.
Wenn dein Hund immer wieder Durchfall hat, fahre dringend in eine Tierklinik. Durch eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung kann dein Hund wieder ein glückliches Leben führen.
Überblick - Akuter und chronischer Durchfall beim Hund
Akuter Durchfall
nicht ungewöhnlich, meist mit harmloser Ursache
tritt plötzlich auf
hält nur wenige Tage an
ein Besuch in der Tierklinik ist nicht immer nötig
Chronischer Durchfall
häufige Ursachen sind: chronische Erkrankungen, Unverträglichkeiten oder Allergien
tritt immer wieder auf (wiederholt sich in kurzen Abständen)
hält über einen längeren Zeitraum an
eine Diagnose der Ursache ist wichtig für die weitere Therapie
Therapie – Durchfall behandeln
In den meisten Fällen reichen ein paar Tage Ruhe aus, damit der Durchfall von allein wieder abklingt. Unterstütze deinen Hund in dieser Zeit, indem du ihm leicht verdauliche Mahlzeiten fütterst. Koche dafür zum Beispiel spezielle Schonkost oder kaufe geeignetes Diätfutter. Am besten teilst du die Mahlzeiten in viele kleine Portionen auf, da das die Verdauung deines Hundes entlastet. Eventuell ist ein Fastentag sinnvoll. Dabei erhält dein Hund 24 Stunden lang nichts zu fressen. Lasse das allerdings vorher tierärztlich abklären. Wenn dein Hund bereits sehr geschwächt ist, raten wir von einem Fastentag ab.
Da dein Hund durch den Durchfall viel Flüssigkeit verliert, muss er viel trinken. Sorge dafür, dass dein Hund immer ausreichend sauberes Wasser hat, und ermuntere ihn zum Trinken. Wenn du sichergehen willst, dass das Wasser keine Bakterien enthält, koche es vorher ab. Das tötet gegebenenfalls vorhandene Bakterien ab. Fenchel- und Kamillentee beruhigen außerdem den Magen-Darm-Trakt deines Hundes.
Achte aber darauf, dass du das Wasser und den Tee vorher abkühlen lässt.
Ist dein Hund bereits dehydriert, fahre sofort in die Tierklinik. Dort erhält dein Hund dann einen Zugang, der ihn mit Flüssigkeit versorgt. Das behandelt nicht die Ursache des Durchfalls, sorgt aber dafür, dass es deinem Hund wieder deutlich besser geht. Außerdem bekommt dein Hund in der Tierklinik Präparate zur Stärkung der Darmflora. Das hilft, den Stuhl deines Hundes zu festigen.
Ist eine Erkrankung der Grund für den Durchfall deines Hundes, richtet sich die Therapie nach der Diagnose. Je nach Ursache erhältst du geeignete Behandlungsmöglichkeiten. Ist dein Hund beispielsweise von Würmern befallen, bekommt er ein Antiparasitikum. Hat dein Hund eine Futtermittelallergie, ist eine Umstellung auf ein Hundefutter für Allergiker die richtige Wahl. Ist eine chronische Erkrankung der Auslöser für den Durchfall, ist meist eine lebenslange Therapie nötig. Mit der richtigen Behandlung kann dein Hund wieder ein glückliches Leben führen.
Magenfreundliche Ernährung - Schonkost für Hunde mit Durchfall
Wenn dein Hund unter Durchfall leidet, ist es sinnvoll, ihn mitSchonkost zu unterstützen. Bei Durchfall hat sich vor allem die MoroscheKarottensuppe bewährt. Durch die leichte Kost beruhigt sich derMagen-Darm-Trakt deines Hundes und der Durchfall klingt bald ab. Wenndein Hund aktuell ein spezielles Diätfutter bekommt, prüfe bitte vorher,ob du auf eine Schonkost umstellen kannst. Hole dir im Zweifel einentierärztlichen Rat ein.
Einfache Schonkost-Rezepte und Antworten auf alle Fragen rund um die Schonkost-Fütterung findest du in diesem Beitrag.
8 Tipps - Das hilft deinem Hund
Akuter Durchfall ist anstrengend für dich und deinen Hund. Ständig müsst ihr raus und sogar nachts findet ihr keine Ruhe. Wir zeigen dir acht nützliche Tipps, mit denen es deinem Hund schnell wieder besser geht. So könnt ihr beide bald wieder durchschlafen.
Ruhe und Erholung
Durchfall ist anstrengend für deinen Hund. Er benötigt jetzt viel Ruhe und Erholung. Gehe dennoch weiterhin mit ihm spazieren. Passe dich dabei der Geschwindigkeit deines Hundes an und gehe nur eine kleine Runde. Die leichte Bewegung tut deinem Hund gut.
Wenn du Kinder hast, erkläre ihnen, dass euer Hund krank ist. Viele Kinder verstehen die Situation und zeigen Mitgefühl. So können sie besser nachvollziehen, dass euer Hund viel Schlaf und Ruhe benötigt.
Keine Snacks
Wenn dein Hund Durchfall hat, ist sein Verdauungssystem gestört. Verzichte daher bei akutem Durchfall auf Kauartikel und Leckerlis. Diese können die Verdauung deines Hundes unnötig belasten.
Bei Hunden mit Allergien können Leckereien außerdem unverträgliche Zutaten enthalten und somit die Verdauungsbeschwerden verschlimmern.
Wasser mit Salz oder Elektrolytlösung
Bei Durchfall scheidet dein Hund viel Flüssigkeit aus und es kommt zu einem Verlust an Elektrolyten. Biete deinem Hund daher abgekochtes Trinkwasser mit speziellen Elektrolytlösungen an. So ist er wieder mit ausreichend Elektrolyten versorgt. Entsprechende Elektrolytlösungen erhältst du im Handel oder in der Tierklinik. Alternativ kannst du dem Trinkwasser zwei bis drei Gramm Kochsalz pro Liter hinzufügen.
Fenchel- oder Kamillentee mit Traubenzucker
Eine weitere Möglichkeit, um den Flüssigkeitsverlust deines Hundes auszugleichen, ist Tee mit Traubenzucker. Fenchel- oder Kamillentee haben eine beruhigende Wirkung auf die Verdauung und sind daher gut geeignet. Füge dem Tee zwei bis drei Gramm Traubenzucker hinzu. Anschließend den Tee abkühlen lassen und deinem Hund anbieten.
Traubenzucker gibt deinem Hund neue Energie in Form von Glucose. Zusätzlich ermuntert der Geschmack deinen Hund zum Trinken. So nimmt er genügend Flüssigkeit auf.
Leinsamen und Flohsamenschalen
Flohsamenschalen und Leinsamen saugen große Mengen an Wasser auf und sorgen somit für eine festere Kotkonsistenz. Zusätzlich enthalten Leinsamen Schleimstoffe und Öle, die die Darmschleimhaut deines Hundes schützen. Das sorgt für eine reibungslose Verdauung.
Kohletabletten als Hausmittel für Hunde mit Durchfall
Kohletabletten sind sogenannte Toxinbinder. Das bedeutet, dass sie Giftstoffe binden. Kohletabletten helfen daher häufig bei Vergiftungen. Doch auch bei Durchfall helfen die Tabletten deinem Hund. Die Kohle bindet Giftstoffe und überschüssiges Wasser im Verdauungstrakt, was zu festerem Kot führt.
Kläre die Dosierung der Kohletabletten vorher tierärztlich ab. Sprich also immer erst mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt, bevor du deinem Hund Kohletabletten gibst. Kläre außerdem erst die Ursache des Durchfalls.
Beachte außerdem, dass Durchfall und Erbrechen natürliche Abwehrreaktionen deines Hundes sind, um den Magen-Darm-Trakt zu reinigen und Giftstoffe auszuscheiden. Die Einnahme von Kohletabletten unterdrückt Durchfall und Erbrechen. Das führt dazu, dass Giftstoffe länger im Körper deines Hundes verbleiben.
Nulldiät - Ein Tag fasten
Manchmal ist eine sogenannte Nulldiät bei Durchfall empfehlenswert. Das bedeutet, dass dein Hund 24 Stunden lang fastet und nichts zu fressen bekommt. Dadurch beruhigt sich der Verdauungstrakt deines Hundes und nimmt neue Nahrung anschließend besser auf.
Achtung: Für Welpen, Senioren oder bereits geschwächte Hunde ist eine Nulldiät nicht geeignet. Sie haben zu wenig Reserven, um einen Tag lang nichts zu fressen. Diese Hunde müssen schnell in die Tierklinik, um sie dort mit Nährstoffen und Flüssigkeit zu versorgen.
Langsamer Einstieg
Wenn der Kot deines Hundes wieder fest ist, rühre den Mahlzeiten langsam das gewohnte Futter unter. Mische das Futter wie bei einer Futterumstellung Schritt für Schritt unter die Schonkost. Füttere weiterhin mehrere kleine Mahlzeiten am Tag. So hat die Verdauung deines Hundes genügend Zeit, um sich an das alte Futter zu gewöhnen.
Wenn du während des Durchfalls ein bedarfsdeckendes Diätfutter gefüttert hast, musst du nicht unbedingt auf das alte Futter umstellen. Viele Diät-Alleinfuttermittel eignen sich für eine langfristige Fütterung. Unser Trockenfutter der Sorte Schonkost kannst du beispielsweise ein Leben lang füttern.
Antworten auf die häufigsten Fragen
Durchfall beim Hund kann sehr beunruhigend sein. Damit du auf den Ernstfall vorbereitet bist, haben wir die häufigsten Fragen zu Durchfall beim Hund zusammengefasst.
Was hilft schnell bei Durchfall beim Hund?
Wenn Hunde Durchfall haben, hilft ihnen meistens Ruhe und Erholung. Gib deinem Hund die Möglichkeit, viel zu schlafen und sich auszuruhen. Achte außerdem darauf, dass dein Hund viel trinkt. Schonkost entlastet die Verdauung deines Hundes und der Durchfall sollte bald abklingen.
Wenn eine Erkrankung die Ursache für den Durchfall deines Hundes ist, musst du dir umgehend tierärztliche Hilfe holen. Die Behandlung der Ursache ist dringend notwendig, damit dein Hund wieder festen Stuhl bekommt.
Ist Durchfall beim Hund ansteckend?
In den meisten Fällen ist Durchfall beim Hund nicht ansteckend. Die Darmbakterien können allerdings durch Verunreinigung in unseren Körper gelangen und uns krank machen. Achte daher auf eine gute Hygiene. Nach jedem Kontakt zum Hund solltest du dir ordentlich die Hände waschen. Spüle die Näpfe deines Hundes außerdem mit heißem Wasser aus. Wenn dein Hund in die Wohnung gemacht hat, reinige und desinfiziere die kotverschmutzen Flächen und Textilien gründlich. Durch diese Maßnahmen vermeidest du, dass du dich bei deinem Hund ansteckst.
Wie sieht Hundekot bei Giardien aus?
Giardien sind winzige Parasiten, die den Darmtrakt von Hunden infizieren. Der Kot hat eine gelbliche oder grünliche Farbe und einen unangenehmen Geruch. Manchmal ist auch Schleim oder sogar Blut im Kot enthalten. Wenn du solche Veränderungen im Kot deines Hundes bemerkst, fahre dringend in die Tierklinik. Eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung sind wichtig, um deinem Hund bei einer Giardien-Infektion zu helfen.
Das Bild wurde zur Verfügung gestellt durch die Tierarztpraxis Birgit Dumhart.
Wie lange hat ein Hund Durchfall?
Wie lange dein Hund Durchfall hat, hängt von der Ursache ab. Normalerweise verschwindet Durchfall innerhalb von ein bis zwei Tagen. Wenn dein Hund länger Durchfall hat oder starke Beschwerden auftreten, hole dir umgehend tierärztlichen Rat ein.
Wann wird Durchfall gefährlich beim Hund?
Durchfall tritt bei Hunden sehr häufig auf und ist meist ungefährlich. Allerdings verliert dein Hund viel Flüssigkeit und dadurch wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Chlorid oder Kalium. Der hohe Flüssigkeitsverlust führt zur Austrocknung, was für deinen Hund lebensgefährlich ist. Vor allem für Welpen oder ältere Hunde ist Durchfall schnell gefährlich.
Außerdem kann Durchfall ein Anzeichen für ernste Erkrankungen sein. Lasse die Ursache für den Durchfall daher schnell abklären. So kannst du im Ernstfall eine geeignete Therapie beginnen.
Warum hat mein Hund immer wieder Durchfall?
Wiederkehrender Durchfall kann ein Anzeichen einer chronischen Krankheit sein. Meistens hat dein Hund neben Durchfall dann noch anderen Beschwerden (z. B. Erbrechen). Beispiele für chronische Erkrankungen mit Durchfall sind:
Bauchspeicheldrüseninsuffizienz (EPI)
entzündliche Darmerkrankung (IBD)
Leberinsuffizienz
Niereninsuffizienz
Wenn dein Hund immer wieder Durchfall hat, suche umgehend eine Tierklinik auf. Die Diagnose der Ursache und eine entsprechende Behandlung sind unbedingt notwendig, damit es deinem Hund wieder besser geht.
Wie erkenne ich, ob mein Hund dehydriert ist?
Wenn dein Hund Durchfall hat, scheidet er über den Kot viel Flüssigkeit aus. Dadurch besteht die Gefahr der Austrocknung. Wenn dein Hund dehydriert ist, sind seine Maulschleimhäute trocken und hell. Um zu testen, ob dein Hund dehydriert ist, ziehst du eine Hautfalte leicht hoch. Geht die Falte nicht sofort wieder zurück, benötigt dein Hund dringend Flüssigkeit. Animiere ihn zum Trinken, damit er wieder mehr Flüssigkeit aufnimmt.
Wenn dein Hund bereits viel Flüssigkeit verloren hat und stark dehydriert ist, fahre sofort in die Tierklinik. Dort bekommt dein Hund mithilfe einer Infusion Flüssigkeit. Dadurch geht es ihm schnell wieder besser.
Woran erkenne ich, dass mein Hund Bauchschmerzen hat?
Durchfall führt häufig zu allgemeinem Unwohlsein und Bauchschmerzen. Ob dein Hund Bauchschmerzen hat, erkennst du an verschiedenen Anzeichen. Die Hunde ziehen sich zurück und sind sehr ruhig. Sie bewegen sich nur langsam und steif, so als würde jeder Schritt wehtun. Möglicherweise krümmt dein Hund seinen Rücken auf oder nimmt eine ungewöhnliche Position ein. Viele Hunde nehmen zum Beispiel die Gebetshaltung ein. Dabei streckt sich dein Hund weit nach vorne, sodass sein Oberkörper den Boden berührt. Sein Hinterteil streckt er dabei in die Höhe und es sieht so aus, als würde er beten. Daher der Name Gebetsstellung. Die Gebetsstellung bedeutet aber nicht immer, dass dein Hund Bauchschmerzen hat. Vielleicht musste er sich auch nur einmal ordentlich strecken. Wenn du deinen Hund gut beobachtest, erkennst du, ob er Schmerzen hat.
Wenn dein Hund Bauchschmerzen hat, schaffe eine ruhige Umgebung für ihn, in der er sich sicher fühlt. Eine Wärmequelle, zum Beispiel eine lauwarme Wärmflasche, entspannt die Bauchmuskeln und lindert Schmerzen. Wenn dein Hund Berührungen zulässt, versuche seinen Bauch sanft zu streicheln. Wenn dein Hund starke Bauchschmerzen hat, frage in der Tierklinik nach schmerzlindernden Medikamenten. Dadurch lassen die Schmerzen schnell nach.
Ausblick - Heilungschancen für Hunde mit Durchfall
Vorsorge - Durchfall beim Hund vorbeugen
Kann man Hunde gegen Durchfall-Erkrankungen impfen lassen?
Es gibt keine spezifische Impfung gegen Durchfallerkrankungen, da Durchfall verschiedene Ursachen hat. Die Impfungen für Hunde zielen in erster Linie auf den Schutz vor bestimmten Infektionskrankheiten ab, die Durchfall verursachen können. Beispielsweise kannst du deinen Hund gegen Parvovirose, eine schwere Magen-Darm-Infektion bei Hunden, impfen lassen.
Hole dir tierärztlichen Rat ein, welche Impfungen bei deinem Hund sinnvoll sind.